Welcher Ritt war nun schöner - der 12 Tageritt zu Vulkanen und heissen Quellen oder der 8 Tageritt von Chile nach Argentinien? Sie waren beide einfach anders schön und sind eigentlich nicht direkt vergleichbar. Wenn man alle Höhepunkte mitnehmen möchte, die Mathias und Antilco zu bieten haben, dann sollte man unbedingt beide Ritte machen. Ich hatte das Riesenglück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Beide Ritte waren dieses Jahr zum ersten Mal im Angebot und lagen zeitlich so, dass ich sie kombinieren konnte. Vulkane und heisse Quellen
Der 12 Tageritt setzt sich aus zwei Touren zusammen - der Vulkantour und der Thermentour, beide sind auch als kürzere Touren im Angebot. Aber so kombiniert bieten sie ein herrliches Kontrastprogramm zwischen der kargen Vulkanlandschaft, mit unendlich weiter Sicht, versteinerten Lavaflüssen und letzten Schneefeldern (die Schneeballschlacht zwischen den Guides ging unentschieden aus) , und den üppigen Wäldern, in denen sich herrliche Seen und heisse Quellen befinden. Jeder Tag brachte neue Erlebnisse, Eindrücke und Herausforderungen. Die Pferde können einfach alles und sind unermüdlich bereit, jede Steigung zu nehmen und ihre Reiter umsichtig über alle möglichen Hindernisse zu befördern - Baumstämme, Morastwiesen, Geröllhalden, steile Hänge, alles wird mit Bravour genommen. Und wenn sich eine Gelegenheit zum Galopp bietet, sind sie mit Begeisterung dabei. Dabei tragen die Pferde schwer an Reitern und Gepäck - Packpferde werden hier auf Grund des anspruchsvollen Geländes nicht eingesetzt. Jedes Pferd hat sich sein eigenes Wesen bewahrt - es sind keine abgestumpften 'Verleiher' unter ihnen. Was mir gut gefiel war, dass wir am 8. Tag Pferde austauschen konnten, und damit keines der Pferde überbeansprucht wurde. Unsere Guides, Kimberley, Aldo und Luis, waren unermüdlich im Einsatz, um unser Reiterlebnis so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine leckere Mahlzeit nach der nächsten tauchte aus den Satteltaschen auf, ein kaltes Bier, ein Becher Wein oder auch mal ein Pisco Sour - die Überraschungen nahmen kein Ende. Gemütlich war es um die Lagerfeuer, müde Knochen wurden in heissen Thermalquellen wieder munter. Und als dann am letzten Abend auch noch eine Gitarre auftauchte, und Aldo anfing für uns zu singen, stand für mich fest, dass diese Cabalgata noch schöner als meine letzte Cabalgata in Argentinien war. Da ich nicht alles hier im Detail beschreiben kann, sind hier noch ein paar meiner persönlichen Höhepunkte: - Unsere nette Truppe, die sich über die 12 Tage hinweg prima verstanden hat - sechs Gäste und drei Guides, es wurde Deutsch, Englisch und Spanisch gesprochen - Die beiden Übernachtungen an der Laguna Göpinger (leicht zu raten, wo die deutschen Vorfahren der Familie herkamen), einem traumhaften kleinen See mit Kahn für die Gäste und köstlichen hausgemachten Empanadas. Darüberhinaus servierte Aldo am Morgen frische, warme Brötchen auf einer Silberplatte und hoch zu Ross. - Der Ritt zur Laguna Isolda ohne Gepäck - war das schön in diesem See zu schwimmen! - Das unendlich gute Wetter, wir hatten nur einen halben Tag Regen, den wir gemütlich in einer kleinen Cabana aussitzen konnten. Der Regen hatte zudem den unendlich positiven Effekt, den Staub für uns 'festzukleben'. - Die Gastfreundschaft unserer lokalen Gastgeber - die langen und interessanten Gespräche am Lagerfeuer - z.B. über die Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen, den Frauenüberschuss in Chile und die Ehre des chilenischen Mannes - die Beeren vom Calafatestrauch - wer von denen isst kommt wieder....